Insgesamt 12 Teams wurden zur Bearbeitung des Architekturwettbewerbs zugelassen, den die Stiftung Alterszentrum "Im Brüel" im Sommer 2023 lancierte. Aktuell besteht das Zentrum aus dem Haus B (Baujahr 1968) und dem Haus A (von 1995). Das heutige Angebot sollte durch zusätzliche Pflegebetten, neue Alterswohnungen, ein Café, einen Doppelkindergarten und weitere Nutzungen ergänzt werden. Für die Errichtung eines neuen Volumens stand das Grundstück nördlich der Bestandsgebäude zur Verfügung. Das Projekt von Vischer Architekten unter dem Titel "Zweiklang" gliedert den Neubau C in zwei Volumen mit leicht unterschiedlicher Ausrichtung und Stockwerkhöhe. Diese fügen sich harmonisch in den städtebaulichen Kontext ein, indem sie die Masstäblichkeit der umliegenden Gebäude aufnehmen. Gleichzeitig entstehen spannende räumliche Bezüge, die die Zugänge und Aufenthaltsorte neu definieren.
Das vordere Volumen vis-à-vis der Kirche übernimmt die Funktion eines Kopfbaus. Das zweite Volumen entwickelt sich entlang der Pfeffingerstrasse und definiert mittels Verlängerung des Sockelgeschosses die neue Haupteingangssituation mit einem Vordach, das den Zugang zum Alterszentrum mit dem Restaurant verbindet. Durch den Neubau werden somit die Adressbildung und die Eingangssituation akzentuiert und aufgewertet. Von einer zentralen Eingangshalle aus werden alle Gebäude erschlossen. Ein Lichthof, der den Empfangsbereich mit dem 2. UG verbindet, wo sich der Mehrzweckraum und eine neue Kapelle befinden, dient als optische Verbindung mit dem bestehenden Innenhof und als Orientierungshilfe in der eher komplexen Gebäudestruktur. Das neue Gebäude ist als Holszystembau mit klarem Tragraster und nach Anforderungen des Minergie Grundstandards konzipiert, welcher hohe Ansprüche bezüglich Wirtschaftlichkeit, Energieefizienz, Komfort für die Bewohner sowie Flexibilität in der Nutzung vereint. Für das bestehende Gebäude A wurde eine eingeschossige Aufstockung, ebenfalls als Holzsystembau, vorgesehen. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist auch ein zentraler Aspekt der naturnahen und biodiversen Umgebungestaltung. Diese soll gleichzeitig als Vermittler, aber auch als "Filter" zwischen den verschiedenen Architekturen und Räumen wirken und so zum Verweilen einladen.